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Sechs Fragen an den Innovationsenthusiasten

Alanus ist Gründer und Geschäftsführer von DKSR. Egal, wie viele zentrale Entscheidungen gerade auf seinem Tisch liegen: Das Unternehmen steuert er mit sicherer Hand durch alle Wogen – und nimmt sich immer Zeit, um im Austausch mit den Mitarbeitenden zu bleiben. Sechs Fragen an einen CEO, der vor dem mittäglichen Weg zum Supermarkt wirklich jeden Tag nachfragt, ob er seinen Teammitgliedern auch etwas zum Essen mitbringen kann.

CEO

Dr.-Ing. Alanus von Radecki

Woher kommst du – und was hat dich nach Berlin gezogen?
Ich bin aus dem Süden der Republik: aus Freiburg – und habe mich nach Stationen in Südamerika und Stuttgart für Berlin entschieden, weil es der beste Ort ist, um ein spannendes Unternehmen wie DKSR groß zu machen. Zu den Gründen zählen die Nähe zu Politik und Verbänden, das lokale Netzwerk und das urbane Lebensgefühl.

Was zeichnet ein gutes Unternehmen für dich aus? Und was ein gutes Team?
Ein gutes Unternehmen löst gesellschaftliche Herausforderungen und ist dabei profitabel. Es schafft den Spagat zwischen gesellschaftlichem Mehrwert und privatwirtschaftlichem Wachstum. Unternehmerisches Risiko, rasche Entscheidungen und ein kontinuierliches Lernen von Kund*innen, Partner*innen und Mitbewerber*innen sind die Grundlage dafür – ebenso wie eine offene Kultur und ein grandioses Team! Letzteres existiert, wenn jede*r im Unternehmen alles ansprechen kann, Expertise wichtiger ist als Hierarchie und jede*r Verantwortung übernimmt. Das bedeutet natürlich auch, dass Vertrauen und Selbstverantwortung in Struktur und Kultur als Basis angelegt sein müssen.

Was tust du, um den Stresspegel unten zu halten – für dich und für das Team?
Ich habe aufgehört, abends zu arbeiten. Meistens mache ich um 18 Uhr den Rechner aus und denke für den Rest des Tages (fast) nicht mehr an die Arbeit. Dazu gehört viel Sport und ausreichend Zeit für persönliche Beziehungen. Kein Problem im Job sollte so groß sein, dass es das Privatleben durcheinanderbringt. Das gilt übrigens auch für das Team. Mir ist eine hohe Vertrauenskultur wichtig, die sich z.B. darin ausdrückt, dass Kolleg*innen von unterschiedlichen Orten aus arbeiten und Home-Office machen können, wann sie möchten – und ohne sich zu rechtfertigen einen Nachmittag freinehmen können. Trotzdem wird’s natürlich manchmal stressig. Aber das ist dann immer nur temporär.

Dein Lieblingszitat?
Aktuell zumindest: „Seek Discomfort“. Mein Sohn Matthi ist ein grandioser Parcoursläufer, der sich für gewagte Sprünge immer wieder selbst überwinden muss. Damit spornt er auch mich kontinuierlich an. Die Wahrheit ist, dass man für alles Große und Wichtige im Leben aus seiner Komfortzone raus muss.

In einem Wort: Was ist der größte Vorteil für Kommunen daran, Daten zu nutzen?
Exponentielle Verbesserung.

Für welche kommunale Herausforderung gibt es keine datenbasierte Lösung?
Kommunen existieren, weil Menschen soziale Wesen sind und von echter Interaktion leben. Diese menschliche Komponente ist zentral für kommunale Gemeinschaft, Innovation und demokratische Entscheidungsfindung: Wir dürfen sie nicht verlieren! Aus diesem Grund ist mir das „Metaverse“ auch eher unsympathisch.