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Sechs Fragen an den Stadtplaner

Jonas bringt durch sein Studium der Urbanistik und des Urban Management ein breites Smart City-Wissen bei DKSR in Anwendung. Die Motivation für Studium wie Werkstudententätigkeit? Er brennt dafür, Städte und Kommunen nachhaltiger zu gestalten. Wie schnell er hier weiterkommen will, sieht man daran, in welcher Rekordzeit er seinen Master angeht. Im Gespräch erzählt er, was ihm an der Arbeit mit der öffentlichen Hand begeistert – und nimmt uns an ungeahnter Stelle mit auf eine musikalische Zeitreise in die 60er Jahre!

Beratung

Jonas Merbeth

Mit welchen Smart City-Lösungen warst du bereits durch dein Studium vertraut?
Durch meine Studium der Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar, mein aktuelles Masterstudium des Urban Managements an der TU Berlin und meine Tätigkeit als Projektleiter im Bereich der Softwareentwicklung und diverse Praktika für die öffentliche Hand habe ich viele Einblicke in diverse Smart-City-Lösungen erhalten können. Besonders im Fokus stand dabei immer die technische Entwicklung von Softwarelösungen für eine vereinfachte Planung innerhalb der Ämter, der Fokus lag dabei im Zusammenspiel zwischen GIS-Komponenten (Karten) und Datenbanklösungen.

Ziel war immer, diverse Datenquellen übersichtlich auf einer (Web)Site darzustellen und somit bestehende Datensätze zu verschneiden und aus den Datensilos zu befreien. Konzeptionell erlerne ich durch mein Studium grundlegende Unterscheidungen von Datenarten und Erhebungsmethoden sowie deren Auswertung und Bedeutung für die Stadt- und Regionalplanung. Das Studium hilft mir, Städte mit all ihren Komponenten besser zu verstehen und technische Lösungen zur Analyse dieser zu entwickeln. Anwendungsfälle sehe ich für nahezu alle städtischen Indikatoren (sozial, ökonomisch, ökologisch) aber insbesondere für:

  • Nachhaltige Verkehrsplanung, Shared Mobility und Durchführung der angestrebten Verkehrswende
    –> Analyse des Ist-Zustands mittels Sensoren in der bebauten Umgebung, Darstellung für die öffentliche Hand auf Webseiten
  • Optimierte Flächenplanung und -nutzung, Erhöhung des innerstädtischen Grünflächenanteils, Vermeidung von Hitzeinseln
    –> Analyse von möglichen Potenzialflächen mittels GIS-bezogener Auswertungen, Verschneidung mit Echtzeit-Daten
  • Entwicklung von Plattformen für die öffentliche Hand, Einbezug diverser Datenquellen–> Smart-City bedeutet hier für mich, die administrative Planungsebenen (Lokal, Regional, Bundesland, Nation) stärker in den Fokus zu rücken und für diese Ebenen eine optimierte Planung mittels digitaler Lösungen zu entwickeln

Worauf freust du dich morgens schon an deiner Arbeit bei DKSR?Am meisten gefällt mir die projektbezogene und inhaltsbasierte Arbeit beim DKSR. Ich genieße es, konzeptionelle und theoretisch erlernte Inhalte der Universität beim DKSR in Anwendung zu bringen und spezifische digitale Beratung und Entwicklungen für die öffentliche Hand zu realisieren. Besonders gefällt mir dabei die Tatsache, dass viele übergeordnete Projekte realisiert werden, welche nach Fertigstellung ebenfalls für andere Städte und Kommunen ausgerollt werden können. Der Open-Source-Ansatz des DKSR unterstützt diese Ideologie noch einmal und verdeutlicht die Bedeutung des Unternehmens für die Digitalisierung diverser Planungsebenen.

Wo hat (Digital-)Beratung für die Verwaltung ihre Grenzen?
Eine Grenze für digitale Beratung der Verwaltung sehe ich an diesem Punkt erreicht, in welchem der Mehrwert von der öffentlichen Hand nicht mehr gesehen wird oder gesehen werden möchte. Die Digitalisierung der Verwaltung sollte in allen Bereichen möglichst weit vorangetrieben werden, jedoch nur bis zu der Grenze, an denen die zuständigen Behörden keinen Mehrwert für sich selber sehen. Produkte und Dienstleistungen ohne Kunden zu entwickeln ist hierbei aus meiner Sicht nicht zielführend.

In welchen Job der öffentlichen Hand würdest du am liebsten mal einen Tag lang reinschnuppern?
Am liebsten würde ich einen Tag bei einem der fachverwandten Bundesministerien reinschauen, da mich die übergeordnete, konzeptionelle Arbeit an stadt- und regionalplanerischen Fragestellungen und allen dazugehörigen Themen der urbanen Entwicklung besonders interessieren. Im Speziellen würden mich insbesondere das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) interessieren.

Wenn DKSR ein Song wäre, welcher wäre das?
You’ll never walk alone von Garry & The Pacemakers ist sicherlich nicht nur ein Hit der aktiven Fußballszene diverser Vereine sondern auch ein symbolischer Song der Zusammenarbeit innerhalb des DKSR. Anstelle dessen, dass Aufgaben von oben nach unten deligiert werden, wird beim DKSR nach dem Bottom-up-Prinzip gearbeitet, es wird auf Wünsche, Bedürfnisse und Stärken des Einzelnen geschaut, sodass jeder sich in seiner Rolle am besten wiederfindet. Sollten dennoch Probleme auftreten, steht das DKSR wie ein Team zusammen, Kolleg:innen können immer gefragt werden und stehen einem immer zur Seite.

Was ist der beste Ratschlag, den du bislang von einer:m Kolleg:in bekommen hast?
Einen besten Ratschlag herauszunehmen, ist schwierig, stattdessen sehe ich die besten Hinweise darin, mir ein inhaltliches Verständis der Arbeit des DKSR und der Software-Entwicklung zu geben. Aufgrund er Komplexität der Aufgaben und Projekte haben mir diese Hilfestellungen zum Verständnis der Projekte und Produkte des DKSR am Anfang meiner Tätigkeit sicherlich am besten gefallen. Besonders wichtig war dabei die Erkenntnis, wie die Open-Urban-Platform (OUP) des DKSR mit seinen Konnektoren dazu beitragen kann, als offene Backend-Architektur diverse bestehende Datenquellen der öffentlichen Hand übersichtlich in Form von Karten, Diagrammen und Auswertungen darzustellen und  somit einen echten Mehrwert für die Städte und Kommunen von morgen leisten kann.