Inspiriert von Apple, offen wie Android: DKSR.square

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Bald ist es so weit und das Webportal DKSR.square steht allen Kommunen zur Verfügung, die urbane Daten nutzen möchten, um Stadtentwicklung nachhaltig smart und gemeinwohlorientiert zu gestalten. Was steckt hinter dem Portal? Wir entführen auf einen kleinen Exkurs zur bevorstehenden Veröffentlichung unseres Square!

Wir alle kennen die Erfolgsgeschichte des iPhones, aber nur die wenigsten wissen, dass das erste iPhone kein wirklicher Erfolg war. Natürlich war es ein Erfolg aus technischer Sicht – aber sein kommerzieller Siegeszug begann erst mit dem iPhone 3. Das hatte zwei Gründe. Zum einen ermöglichte das iPhone 3 einen schnelleren Zugang zum Internet. Viel wichtiger aber noch für seinen Erfolg war der App Store: Ein Ort, an dem Nutzer*innen Anwendungen und vieles mehr herunterladen und ihre Smartphone-Funktionalitäten nach Belieben damit anpassen konnten. Diese Anwendungen kamen aber nicht von Apple selbst – Apple stellte nur die Anwendungsgrundlage in Form von Hardware und Betriebssystem bereit, um das System damals schon für externe Unternehmen zu öffnen. Die nutzten das, um ihre eigens entwickelten Apps dort anzubieten. Heute reicht die App-Vielfalt von WhatsApp über Komoot bis zu Spotify. Nicht nur für Apple war das iPhone also ein enormer Erfolg – auch für die Unternehmen hinter seinen Applikationen. Einige davon haben sich zu millionenschweren Konzernen entwickelt. Mittlerweile wird Apple in seiner Offenheit von Google mit dem Open Source-System Android noch getoppt – und ist in seinem Marktanteil deutlich überholt. Eine Studie gibt die Anzahl der Apps im Google Playstore im ersten Quartal 2021 mit knapp 3.5 Millionen an. All diese Anwendungen sind nur mit interoperablen Betriebssystemen entstanden – und von Banking-Apps über Navigationsprogramme bis hin zu Gesundheits-Applikationen ist alles dabei.

Aber bei DKSR geht es doch um gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung. Warum erzählen wir überhaupt diese Geschichte?

Die Erfolgsstory von Apple und Google zeigt, wie vielversprechend es in der Zeit der Plattformökonomien ist, eigene Systeme für Dritte zu öffnen. Ausnehmend vertikale Geschäftsmodelle gehören immer mehr der Vergangenheit an. Die genannten Plattformen liefern durch ihre Standards, ihre klaren Regeln und ihre hohe Interoperabilität die beste Basis, um neue Anwendungen entstehen zu lassen: Open Source und Open Standards lassen sich so auch als Grundlage für funktionierende digitale Ökosysteme bezeichnen. Auf dem Smart City-Markt gibt es aber noch kein iOS oder Android. Es fehlt ein „Betriebssystem“ – eine Software als Basis, auf die sich alle einigen können.

Wir stehen aber auch nicht bei null. Einige Plattformen wurden bereits von europäischen Initiativen und Unternehmen entwickelt; in Europa gibt es zudem durch FIWARE einen Lösungsversuch der Datenstandardisierung, der sich für viele Anbieter*innen als grundlegender Teil ihrer offenen Infrastruktur etabliert hat. Mit der Din SPEC 91357 für Offene Urbane Datenplattformen existiert außerdem eine erste anerkannte Norm, die von der Fraunhofer Gesellschaft mitentwickelt wurde. Ziel derer ist es, „mit technischen Komponenten verschiedener Hersteller konform“ zu sein: „Damit wird nicht nur ein effizienter Austausch, sondern auch eine unkomplizierte Nutzung urbaner Daten über verschiedene Infrastrukturen hinweg möglich.“

Keine der bisherigen Entwicklungen hat sich aber bislang durchgesetzt und verbreitet – obwohl zahlreiche Studien Urbane Plattformen als elementar für die Gestaltung von intelligenter Städte bewerten. Für überallhin skalier- und übertragbare Lösungen braucht es also mehr…

…und hier kommt DKSR ins Spiel!

DKSR ist 2021 mit seiner Offenen Urbanen Datenplattform ins Geschäft gestartet. In Gesprächen mit Kommunen und kommunalen Unternehmen haben wir festgestellt, dass der aktuelle Smart City-Markt dem Mobilanbietermarkt zur Zeit des ersten iPhones ähnelt: Die bekannten Offenen Urbanen Plattformen sind hochleistungsfähig und einsatzbereit – aber keine liefert einen App Store mit. Als DKSR sind wir technisch und organisatorisch bereits so aufgebaut, dass Anwendungen für unsere Plattform nicht von uns kommen müssen und sollten, sondern von einem diversen Ökosystem an Lösungsanbieter*innen und Partner*innen. Aber es gibt noch keinen Ort, um diese Partnerlösungen den kommunalen Kund*innen einfach zu präsentieren. Aus diesem Grund haben wir DKSR.square entwickelt. Denn so wie sich heute niemand ein Smartphone nur zum Navigieren, ein weiteres nur zum Spielen und ein zusätzliches zum Telefonieren kauft, werden kommunale Institutionen in Zukunft nicht einzelne vertikale Lösungen kaufen wollen, sondern spezifische Anwendungen, die aufsetzbar sind auf eine einheitliche, horizontale Infrastruktur.

DKSR.square? Was ist das?

Natürlich ist DKSR.square ist nicht ganz mit dem klassischen Appstore vergleichbar. Das liegt vor allem daran, dass wir nicht im Endkundenmarkt unterwegs sind, sondern im deutlich komplexeren Markt zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Zudem sind dieser Markt und seine angepriesenen Anwendungen im Kontext urbane Daten noch relativ neu: Es muss erst einmal ein breiter und intensiver Austausch entstehen – ein „Kaufen“-Button reicht hier nicht. Daher verfügt DKSR.square über drei große Features.

  1. Der Umsetzungsbereich – Lösungen finden & anwenden. Neben durch DKSR aufbereitete kommunale Herausforderungen und Lösungen für diese finden sich im Umsetzungsbereich reale Produkte zur Lösungsumsetzung. Unternehmen können sich gratis registrieren, ihre entsprechenden Anwendungen listen und erklären; wir verknüpfen sie mit den Herausforderungen und Lösungen, für die sie gebraucht werden. Jede*r Lösungsanbietende ist verpflichtet, umfangreiche Informationen in Bezug auf sein Angebot zu liefern – und bevor Lösungen auf der Plattform erscheinen, unterlaufen sie einer ersten Bewertung durch DKSR als Drittinstanz auf Basis festgelegter Kriterien. So wollen wir Kommunen und Stadtwerken die beste Grundlage bieten, um einfach wie im Play Store die richtigen Lösungsanwendungen für ihre Probleme zu finden.
  2. Der Interaktionsbereich – austauschen & Markterkundung betreiben. Gerade in neu zu erschließenden Bereichen ist Erfahrungsaustausch Gold wert, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Auf DKSR.square ermöglichen wir diesen Austausch. Sowohl offen zwischen öffentlichem Sektor und Privatwirtschaft als Markterkundung, als auch geschlossen und geschützt für die öffentliche Hand unter sich. So können Tipps und Tricks verraten, Erfahrungen ausgetauscht oder Pläne und Partnerschaften geschmiedet werden.
  3. Der Wissensbereich – Knowhow entwickeln & einsetzen. Eine ständig wachsende Bibliothek an Knowhow, die Städten auf dem Weg zur Smart City unterstützt, bildet unseren Wissensbereich. Checklisten zu Datenethik, Data Governance-Frameworks und in Zukunft auch Webinare, beispielsweise zu neuen Gesetzgebungen sind hier zu finden.

Für zahlende Mitglieder der Urban Data Community stehen auf dem Square zusätzliche Bereiche und Features zur Verfügung.

Wir sind davon überzeugt, dass wir mit DKSR.square eine große Lücke schließen, um Smart City-Anwendungen in Deutschland und ganz Europa endlich effektiv zu skalieren. Wir wissen auch, dass wir mit unserem Square nur den ersten Schritt machen. Ziel dessen ist erst einmal, die Umsetzung der dort vorgestellten Produkte so einfach wie möglich zu gestalten. Hierfür werden wir DKSR.square in enger Kooperation mit Städten, kommunalen Träger*innen und privaten Unternehmen immer weiterentwickeln.

Wir wollen es Städten ermöglichen, durch die richtige Wahl von Anwendungen Ressourcen einzusparen, durch den Einsatz der passenden Anwendungen Lebensraum und -bedingungen ihrer Bürger*innen nachhaltig zu verbessern und ihren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.

DKSR bietet also „nur“ einen weiteren Smart City-Markplatz?

Nein! Als DKSR liefern wir sowohl den Marktplatz als auch die Technologie für smarte Städte mit unserer interoperablen Offenen Urbanen Datenplattform. Um alle auf unserem Portal gelisteten Produkte auch für unsere Kund*innen und andere Kommunen mit kompatiblen Plattformen nutzbar zu machen, behalten wir es uns vor, auf DKSR.square nur Unternehmen zuzulassen, deren Produkte mit DIN SPEC 91357-Plattformen kompatibel sind. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, selbst keine Anwendungen zu entwickeln und zu vertreiben; DKSR nimmt die Rolle des Vermittlers ein.

DKSR.square soll Städten den direktesten Weg zur Umsetzung digitaler Lösungen ermöglichen. Wir bereiten aktuelle Herausforderungen auf, identifizieren Lösungen und gestalten dafür Anwendungsmöglichkeiten mit realen Produkten. Sobald ein Projekt umgesetzt ist, stellen wir die Ergebnisse als Gebrauchsanweisung für weitere Städte in unserer Community zur Verfügung.

Stark vernetzt und nachhaltig smart mit DKSR.square.

DKSR.square ist ein Produkt, das sich vor allem an Städte und kommunale Unternehmen richtet, um ihnen nachhaltig smarte Stadtgestaltung zu erleichtern. Der Square ist in enger Abstimmung mit unseren Kund*innen entstanden, was es uns ermöglicht hat, Wünsche und Anmerkungen von Kommunen zu berücksichtigen und direkt mit einzubinden.

Wir planen, DKSR.square auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit unseren den kommunalen Akteur*innen zu entwickeln – und sind gespannt, was die Zukunft bringt! An Ideen mangelt es uns nicht. 

 

Bei Fragen zu DKSR.square melden Sie sich jederzeit gerne bei Tim Cleffmann.

Ansprechpartnerin für Mitglieder der Urban Data Community ist Eva Schmitz.


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