De

Rückblick: Der Urban Data Summit 2022

Der Urban Data Summit am 28. April im Gutenberg Digital Hub in Mainz

Regen Austausch, viele Informationen rund um urbane Datennutzung und Spundekäs für alle gab es am 28. April im Gutenberg Digital Hub in Mainz: Dort fand organisiert durch die Mainzer Stadtwerke, den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und das Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen DKSR der erste Urban Data Summit statt! 

Welchen konkreten Mehrwert schafft die Nutzung von Daten in der Stadtgestaltung? Und wie lässt sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Städten und Regionen nutzen, um diesen zu steigern? Antworten auf diese Fragen haben wir in verschiedenen interaktiven Formaten mit den rund 60 Teilnehmenden gesucht und erarbeitet. 

Gemeinsame Wege digitaler Stadtentwicklung 

Im ersten Panel des Tages ging es in drei verschiedenen Arbeitsgruppen um das Fokusthema interkommunale Zusammenarbeit. Die Learnings im Überblick: 

  • Der Bedarf nach einer eng vernetzten Open Source-Community für die kommunale Verwaltung in Zusammenarbeit mit technologisch versierten Akteur*innen ist groß. 
  • Im Vordergrund muss Kompetenzaufbau innerhalb der Kommunen stehen, um selbstbestimmt agieren und Entscheidungen treffen zu können. 
  • Kommunale Unternehmen spielen für die Nutzung von Daten in der Stadtgestaltung eine zentrale Rolle. Sie kennen lokale Gegebenheiten, Akteur*innen und Bedarfe. Da sie in der Regel mehrheitlich in öffentlicher Hand sind, haben Stadt oder Kommune gesicherte Mitsprache bei der Nutzung der Daten oder Ausgestaltung der Digitalisierungsvorhaben. Das stärkt wiederum das Vertrauen in die Datennutzung durch kommunale Unternehmen einerseits und stellt andererseits sicher, dass die Digitalisierungsprozesse und Datennutzung dem Gemeinwohl zugutekommen. 
  • Über den Erfolg der Open Source-Community entscheidet vor allem ihre Governance – deren Regelwerk also. Wer darf die Codes bearbeiten und beitragen? Und wer stellt die Qualität der Codes sicher? Diese Fragen sollten zentral von einer Hand bearbeitet werden. 
  • Community-Ansätze können dabei speziell im Kontext Smart City / Smart Region einer Reihe an Open Source-Problemen begegnen (Stichwort: kritische Infrastruktur, Sicherung der Daseinsvorsorge).  Eine Vielzahl existierender Open Source-Lösungen auf Basis offener Standards ermöglichen ein einfaches und direktes Experimentieren, senken die Hürden, um loszulegen mit datenbasierten Anwendungen – und können so als schneller Hebel für Innovation dienen. 
  • Wichtig ist letztlich, nicht auf hundertprozentige Erfolge zu zielen: Sondern über den Tellerrand zu schauen, aktiv zu testen und auch nicht gelungene Projekte für zukünftige Vorgehen auszuwerten. Oder, frei nach einem bekannten Sportausrüster: Just do it! 

Gaia-X als Wegbereiterin für europaweite Zusammenarbeit 

Nachmittags ging es dann auf das nächste Level: Europa. In einem Infoparcours, in dem die Teilnehmenden innerhalb von sechzig Minuten ein Dutzend Stationen absolvierten, gab es ein breites Informations- und Austauschangebot zu Architektur, Akteur*innen, Best Practices und Perspektiven des digitalen Ökosystems GAIA-X. Dabei durften wir auf Vertretung aus dem Gaia-X-Hub Deutschland, der Fraunhofer Gesellschaft, von VKU, acatech, Materna, FIWARE und weiteren spannenden Organisationen zählen. 

Unser Fazit aus den einzelnen Stationen: GAIA-X hält für eine Reihe von Herausforderungen in der urbanen Datennutzung wichtige Lösungen bereit – erste Föderationsdienste werden derzeit als Open-Source-Tools entwickelt und pilotiert.  Im Kontext Smart City ist GAIA-X für viele aber noch ein abstraktes Zukunftsszenario; als konkrete Lösungsoption wird die Infrastruktur von wenigen gesehen. Der Bedarf der Kommunen, für sich den GAIA-X als Unterstützung anbietet (z. B. souveräne und sichere Nutzung von Smart Meter-Daten für lokale Energiegemeinschaften), muss zukünftig also enger mit dem Angebot von GAIA-X zusammengebracht werden. 

Zwischendurch kam natürlich auch das Netzwerken nicht zu kurz: Der Gutenberg Hub direkt am Ufer des Rheins lieferte mit seiner Terrasse an diesem Tag den perfekten Ort zum Sonnen, Snacken und Schnacken. 

Wir danken allen Referent*innen und Teilnehmenden sowie insbesondere den Mainzer Stadtwerken und dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) für die gemeinsame Organisation des Summits! Lasst uns dafür sorgen, dass auf Worte Daten und Taten folgen! 

Die Ergebnisse der Veranstaltung mit Zitaten der Veranstaltenden sind im Memorandum des Urban Data Summits festgehalten. 

Zu viel gelesen? Ein Video mit Stimmen zum Summit gibt’s auf dem YouTube-Kanal der Mainzer Stadtwerke AG. 

Über den Summit berichteten unter anderen Der Neue Kämmerer, die #stadtvonmorgen, der Tagesspiegel Background Smart City & Verwaltung am 3. Mai 2022 und die Region Mayen-Koblenz.